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Hinweise zur Probenahme

1. Mineralogisch-petrographische Untersuchungen


Dünn- und Anschliffmikroskopie, Gesteinsuntersuchung

Entnahme von Einzel- bzw. Pickproben der makroskopisch unterscheidbaren Gesteinsarten, ggf. Orientierung vermerken. Probestücke sollen mindestens 15 x 9 x 3 cm groß sein. Frisches Material ist anzustreben, außer wenn Verwitterungs- oder Zerstörungserscheinungen untersucht werden sollen.


Leicht- und Schwermineralanalysen


Um eine genügende Anzahl transparenter Schwermineralkörner geeigneter Größe (meist 0,063 - 0,4 mm) für Auszählungen zu erhalten, sind erfahrungsgemäß Proben von ca. 1 kg Ausgangsmaterial ausreichend. Je nach Korngröße, Kornbindung, Schwermineralgehalt und Anteil an opaken Körnern kann die erforderliche Probenmenge davon auch abweichen.


Rasterelektronenmikroskopie


Unverfestigtes Material sollte in Plastiktüten oder -flaschen gefüllt werden. Proben mit organischen Anteilen sollten unter Alkohol aufbewahrt werden. Wegen Faserbildung muss Kontakt mit Stoffen oder Papier unbedingt vermieden werden. Generell sind alle Proben hinreichend groß zu wählen, um Veränderungen an der Oberfläche der Probe, die bei der Probenahme selbst oder danach entstehen berücksichtigen zu können. Hierzu zählen Rissbildungen oder Zerstörung des Korngefüges bei der mechanischen Probenahme, Verschmieren der Oberfläche z. B. bei Kernproben, die Aufnahme probenfremder Stoffe sowie das Austrocknen.


 
2. Geochemische Untersuchungen

Ob Einzel-, Sammel-, Durchschnitts- oder Schlitzproben entnommen werden, richtet sich nach der jeweiligen Fragestellung. Für die Beprobung geologischer Körper sollte ein Beprobungsplan ausgearbeitet werden. Die erforderliche Probengröße, die für ein Gestein repräsentativ ist, richtet sich in erster Linie nach dessen Korngröße und seiner Homogenität. Für ein Gestein mit einer mittleren Korngröße von 2 mm sollten als Anhaltspunkt ca. 8 - 10 kg Probenmaterial gesammelt werden. Die effektive Probenmenge für die Laboruntersuchungen kann dagegen sehr klein sein. Bei Probenahme und Probentransport müssen Kontaminationen möglichst gering gehalten werden. Als Behältnisse eignen sich solche aus Polyethylen oder Polypropylen am besten. Beschriftungen auf der Probe selbst mit Faserschreiber o. ä. sind zu vermeiden.


 
3. Petrophysikalische Untersuchungen


Dichte und Porosität nach DIN 52102

Geometrisch einfache Probekörper müssen eine Kantenlänge von wenigstens 40 mm haben. Das Probevolumen soll mindestens 50 cm³ beim Auftriebsverfahren bzw. 100 cm³ beim Flüssigkeitsverdrängungsverfahren betragen.


Sieb- und Schlämmanalysen


In Anlehnung an DIN 4226 beträgt die Probemenge bei Sanden mindestens 10 kg, bei Kies-Sand-Gemischen mit einem Größtkorn von 8 mm 20 kg, bei Größtkorn bis 32 mm 30 kg und bis 63 mm 40 kg.


DIN und TP-Min-Verfahren für technologische Gesteinsprüfungen


Die Probeblöcke sind nach DIN 52101 in einer Mindestgröße von 20 x 20 x 30 cm zu entnehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Probeblöcke vorsichtig gelöst werden. Für die Bestimmung der Wasseraufnahme, den Kristallisations- und den Frostwechselversuch genügen 150 - 350 g schwere Stücke von gedrungener Form.
(Letzte Aktualisierung dieser Seite: Last update : 28.02.2012 16:03:32)
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