Sanddeckkultur
Liste |
Geogenetische Definitionen für Lockergesteine |
|
|
Überbegriffe |
Anthropogene Bildungen > Meliorativ veränderte Gesteine > Aufträge über Torf |
|
|
Unterbegriffe |
- |
|
|
Download |
Begriffsdefinition 'Sanddeckkultur' als PDF |
|
|
Status |
gültig |
Kürzel |
ydk |
Erläuterung |
Künstlich aufgebrachte Sanddecke über Torf |
Synonyme |
Moordammkultur |
|
|
Kategorisierung |
petrogenetisch |
Zusammensetzung / Merkmale |
Die Sanddeckkultur besteht aus einer etwa 1 bis 2 dm mächtigen, künstlich aufgebrachten Sanddecke (ggf. auch eines anderen mineralischen Materials) über anstehendem Torf. Diesesandigen Oberböden sind meist schwach bis mittel humos. Mit einer Besandungsmaschine angelegte Deckkulturen weisen im Profil im Abstand von 5 bis 10 m ca. 0,5 m breite Schlitze bis in den mineralischen Untergrund auf. |
Entstehung |
Die Sanddeckkultur dient der Kultivierung von Mooren und einer Erhöhung der Trittfestigkeit. Hierzu wurde etwa 1 bis 2 dm Sand oder anderes mineralisches Material auf die ursprüngliche Torfoberfläche aufgebracht. Bei Hochmooren wird die Sandschicht einmalig mit dem liegenden Torf vermischt (Sand/Torf-Verhältnis 2:1), flache Deckschichten bleiben torffrei. Auf Niedermooren, die als Ackerflächen genutzt werden sollen, wird die Sanddecke nicht mit dem darunter anstehenden Torf vermischt. Die weitere Bodenbearbeitung erfolgt nur sehr flach, etwa 10 bis 15 cm tief.
Maschinell wurden die Sanddeckkulturen z.B. mit Besandungsmaschinen angelegt, die ursprünglich zur Meliorationskalkung und Besandung kalkarmer, toniger Marschen entwickelt wurden. |
Bildungsprozess |
• anthropogen |
Bildungsraum |
• telmatisch |
Bildungsmilieu |
• unbestimmt oder unterschiedlich |
Anmerkung |
Eine flache Bodenbearbeitung verhindert eine Durchmischung des Sandes mit Torf und somit auch die schnelle Zersetzung des Torfes. Dadurch ist eine lang andauernde Ackernutzung möglich. |
Literatur |
CAPELLE, A. &. BURGHARDT, H. (2007): Zur bodentypologischen Profilansprache anthropogen veränderter Moor- und Mineralböden. – Mitteilungen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, 110: 1–816. |
|
GÖTTLICH, K. (1990): Moor- und Torfkunde. – 530 S.; Stuttgart (Schweizerbart). |
|
KUNTZE, H. (1971): Moorböden Deutschlands. – Mitteilungen Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft, 13: 105–150. |
|
KUNTZE, H. (2014): Grundlagen der Bodenkultivierung und -melioration. – In: BLUME, H.-P., FELIX-HENNINGSEN, P., FISCHER, W. R., FREDE, H.-G., HORN, R., & STAHR, K. (Hrsg.): Handbuch der Bodenkunde: 1–29; Landsberg (Ecomed). |
Bearbeitung |
BLANKENBURG, J., GEHRT, E. (2019) |
|
|
Abbildung 1 |
 Kuhlungsschnitte zur Besandung des Moores in einem Grabenanschnitt im Emsland (DTK 50 Blatt L3508 Nordhorn), Foto G. ROESCHMANN 1967 |
Abbildung 2 |
 Planierschnecke zur flachen Erstbearbeitung der Sanddeckkultur (DTK 25 Blatt 2715 Rastede), Foto W. SCHÄFER 1984 |
Abbildung 3 |
 Rathjens’sche Kuhlmaschine (aus KUNTZE 1971) |
|
|
Inspire Code |
|
Genutzt für BoreholeML |
Ja |
Begriffs-ID |
352 |
Eltern-ID |
351 |
Hierarchie |
4 |
Änderungsdatum |
19.06.2024 |
|
|
Link |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/32d0c1cc-99c7-458c-983c-70353b04dc84 |
Excel |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/excel/32d0c1cc-99c7-458c-983c-70353b04dc84 |
JSON |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/json/32d0c1cc-99c7-458c-983c-70353b04dc84 |
CSV |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/csv/32d0c1cc-99c7-458c-983c-70353b04dc84 |
Zur Liste 'Geogenetische Definitionen für Lockergesteine' zurück
Zitiervorschrift:
AG Geologie: Geologische Kartieranleitung, Sanddeckkultur; 31.03.2025.- Online im Internet: https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese-und-Geogenese/Geogenetische-Definition/Lockergesteine/entry/32d0c1cc-99c7-458c-983c-70353b04dc84/mid/3427, Abrufdatum 01.05.2025 um 13:15 Uhr.