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Pillowfragmentbrekzie

Liste Geogenetische Definitionen für Lockergesteine

Überbegriffe Vulkanische Lockergesteine > Autoklastische Gesteine

Unterbegriffe -

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Status gültig
Kürzel pyp
Erläuterung Subaquatisch entstandenes autoklastisches Gestein aus Glasfragmenten und Pillowbruchstücken
Synonyme

Kategorisierung petrogenetisch
Englisch pillow fragment breccia
Zusammensetzung / Merkmale Bei der Fragmentierung basaltischer Lavaströme beim subaquatischen Fließen der Lava bilden sich am Top, an den Flanken und an der Stirn der Lavaströme große Mengen an vulkaniklastischem Material, das sich aus abgeplatzten Glasrinden (Hyaloklasten) und Pillowbruckstücken (meist aus den Randbereichen der Pillows) zusammensetzt. Hinzu kommen kleine rundliche bis „amöbenförmige“ Lavakörper (isolierte Minipillows), die durch Herauspressen von Lava aus Rissen in den Pillowschläuchen entstanden sind.
Entstehung Eine Pillowfragmentbrekzie entsteht durch die Fragmentierung basaltischer Lavaströme beim subaquatischen Fließen der Lava.
Bildungsprozess • autoklastisch
Bildungsraum • submarin
• limnisch
Bildungsmilieu • magmatisch
Abgrenzung Ein → Hyaloklastit entsteht beim subaquatischen Fließen von Lava. Beim Kontakt der heißen Schmelze mit dem kalten Wasser bildet sich eine Kruste aus vulkanischem Glas, die fortwährend abplatzt und sich spontan wieder neu bildet.
Anmerkung In paläozoischen submarinen Vulkangebieten sind die dort meist geschieferten Pillowfragmentbrekzien unter dem bergmännischen Begriff „Schalstein“ bekannt.
Literatur Cas, R.A.F. & Wright, J.V. (1988): Volcanic Successions: Modern and Ancient. – 528 S.; London (Springer).
FISHER, R.V. & SCHMINCKE, H.-U. (1984): Pyroclastic rocks. – 472. S.; Heidelberg (Springer).
LEMAITRE. R.W. (2008): A classification of igneous rocks and glossary of terms. – 256 S.; Cambridge (Cambridge University Press).
MEYER, W. (2013): Geologie der Eifel. – 704 S.; Stuttgart (Schweizerbart).
SCHMINCKE, H.-U. (1988): Pyroklastische Gesteine. – In: FÜCHTBAUER, H. (Hrsg.): Sedimente und Sedimentgesteine: 731–778; Stuttgart (Schweizerbart).
Bearbeitung NESBOR, H.-D. (2019)

Abbildung 1
Pillow mit alterierter ehemaliger Glaskruste (dunkelgrün) und typischen Speichenrissen, eingebettet in eine Matrix aus Hyaloklasten. Ehemaliger Interpartikelraum mit Tonmineral-Zement ("Bolus") gefüllt. Durchmesser des Bohrkerns 10 cm. (Bohrung Nidda-Liebhölzchen, 78,8-78,95 m; SE Steinbruch Nidda, HE; Foto: H.-D. Nesbor, HLNUG, 2010).

Inspire Code
Genutzt für BoreholeML Ja
Begriffs-ID 357
Eltern-ID 356
Hierarchie 3
Änderungsdatum 19.06.2024

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Zitiervorschrift:
AG Geologie: Geologische Kartieranleitung, Pillowfragmentbrekzie; 31.03.2025.- Online im Internet: https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese-und-Geogenese/Geogenetische-Definition/Lockergesteine/entry/cb7e7522-9660-47fe-959a-7bee68ab216f/mid/3427, Abrufdatum 01.05.2025 um 11:33 Uhr.
(Letzte Aktualisierung dieser Seite: Last update : 31.03.2025 13:18:13)
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