Liste |
Geogenetische Definitionen für Lockergesteine |
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Überbegriffe |
Verwitterungs- und Rückstandsbildungen |
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Unterbegriffe |
Steinsohle |
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Blockmeer |
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Begriffsdefinition 'Rückstandsbildungen' als PDF |
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Status |
gültig |
Kürzel |
r |
Erläuterung |
Durch Lösung und/oder Abfuhr der physikalisch oder chemisch instabilen Anteile entstandener Gesteinsrest |
Synonyme |
Residualsedimente, Decklehm, Restlehm, Verwitterungslehm, Zersatzlehm, Restschutt, Deckschutt (Weiterverwendung nicht empfohlen) |
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Kategorisierung |
petrogenetisch |
Englisch |
residual formations |
Zusammensetzung / Merkmale |
Rückstandsbildungen sind durch Lösungsabfuhr, Ausspülung oder Ausblasung verbliebene Gesteinsreste. Sie setzen sich aus grobkörnigem Material (Kies/Grus, Steine und Blöcke) oder als bindige Residualgesteine aus Ton, Schluff und Sand zusammen. |
Entstehung |
Rückstandsbildungen entstehen durch die Verwitterung von Festgestein. Beginnend mit Gesteinszerkleinerung führt das nachfolgende Herausspülen oder Herauslösen feinkörniger oder leicht löslicher Anteile zu einer relativen Anreicherung des härteren, chemisch weniger löslichen Rückstandes.
Vorwiegend grobkörnige Rückstandsbildungen sind durch mechanische Auswaschung oder Ausblasung von Feinmaterial entstanden. Feinkörnige Rückstandsbildungen bilden sich primär durch chemische Lösungsabfuhr. Gesteinsanteile gehen in großem Umfang in Lösung, wodurch sich die schwer löslichen Anteile (vor allem Tonminerale, Quarz, Eisenhydroxide) zwischen Stücken unverwitterten Gesteins relativ anreichern. Residualton bildet sich häufig in Karbonatgesteinen (z. B. Karbonate, Gips) als nichtkarbonatische Beimengung, die bei der Verkarstung durch Korrosionsprozesse (Korrosion) zurückbleibt und somit residual angereichert wird. |
Bildungsprozess |
• in situ verwittert |
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• residual |
Bildungsraum |
• terrestrisch |
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• autochthon |
Bildungsmilieu |
• aerisch |
Abgrenzung |
→ Saprolit entsteht durch Tiefenverwitterung von Locker- und Festgesteinen unter warm-humidem Klima. Er ist gekennzeichnet durch Entfestigung infolge Stoffabfuhr oder Mineralumwandlung, aber weitgehend ohne Änderung von Volumen und Gefügebild. |
Anmerkung |
Residualton ist bindiges Lockergestein als Rückstandsbildung der Karbonatgesteinslösung mit dominierender Korngröße < 0,002 mm und dem Auftreten typischer Tonminerale (HINZE et al. 1989).
Residuallehm ist eine Rückstandsbildung aus bindigem Lockergestein (Ton, Schluff und Sand) mit weniger als 50 % Kies, Steinen und Blöcken (HINZE et al.1989)
Rückstandsschutt ist ein unverfestigtes Lockergestein mit mehr als 50 % Steinen und Blöcken, meist wenig gerundet, mit sandig-schluffigen Beimengungen (HINZE et al.1989).
Restschotter (Synonyme: Reliktschotter, Rückstandskies) sind unverfestigte Lockergesteine oft mit einem Kiesanteil über 50 %. Der Kies setzt sich schwer verwitterbaren Geröllen zwischen 2 mm und 200 mm Korndurchmesser zusammen (HINZE et al.1989). |
Literatur |
HINZE, C.: Rückstandlehm. – In: HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1: 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 136. |
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HINZE, C.: Rückstandsschutt. – In: HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1: 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 137. |
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HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1: 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 243 S. |
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JERZ, H.: Restschotter. – In: HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1: 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 141. |
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MATTHES, G. (1964): Zur Vergrusung der magmatischen Tiefengesteine des Odenwaldes. – Notizblatt Hessisches Landesamt für Bodenforschung, 92: 160-178. |
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REICHMANN, H. & STAUDE, H.: Blockmeer. – In: HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1: 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 138–139. |
Bearbeitung |
WEIDENFELLER, M., STEUERWALD, K. (2019) |
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Abbildung 1 |
 Felsenmeer (Reichenbach, Odenwald, HE; Foto: A. SCHRAFT, HLNUG 2014) |
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Inspire Code |
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Genutzt für BoreholeML |
Ja |
Begriffs-ID |
273 |
Eltern-ID |
261 |
Hierarchie |
2 |
Änderungsdatum |
04.07.2024 |
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Link |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/16a8e920-cb56-4d22-b3bd-8da9021cf4cd |
Excel |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/excel/16a8e920-cb56-4d22-b3bd-8da9021cf4cd |
JSON |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/json/16a8e920-cb56-4d22-b3bd-8da9021cf4cd |
CSV |
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