Sandstreifenlöss
Liste |
Geogenetische Definitionen für Lockergesteine |
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Überbegriffe |
Windablagerungen und Dünen |
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Unterbegriffe |
- |
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Begriffsdefinition 'Sandstreifenlöss' als PDF |
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Status |
gültig |
Kürzel |
Loss |
Erläuterung |
Feinschichtige Wechsellagerung aus Löss und Flugsand |
Synonyme |
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Kategorisierung |
petrogenetisch |
Englisch |
sand-banded loess |
Zusammensetzung / Merkmale |
Sandstreifenlöss ist eine feingeschichtete Wechsellagerung feinerer Lagen (→ Löss oder → Sandlöss) und gröberer Lagen (→ Flugsand). Der Korngrößenbereich umfasst überwiegend Grobschluff bis Feinsand. Geringe Beimengungen (meistens <20 Masse-%) von Ton bis Mittelschluff und ein geringer Mittel- (und Grob-)sandanteil können vorhanden sein.
Sandstreifenlöss ist deutlich geschichtet und von hell gelblich brauner Farbe. Er ist häufig primär karbonathaltig. Sekundärkarbonat kann in Form von Kalk-Pseudomycel oder Kalkkonkretionen (Lösskindel) auftreten.
Sandstreifenlöss bildet diskordante Deckschichten lokaler Verbreitung, teilweise mit welliger Oberfläche (→ Dünen) und häufig mit Steinsohlen an der Basis. Die Mächtigkeit schwankt von wenigen Dezimetern bis 2 Meter. |
Entstehung |
Sandstreifenlöss entsteht durch Aufwehung von Schluff- und Sandkörnern und Absatz zwischen lockerer Grasvegetation unter kaltzeitlichem, überwiegend trockenem bis schwach feuchtem Klima. |
Bildungsprozess |
• Sedimentation |
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• äolisch |
Bildungsraum |
• terrestrisch |
Bildungsmilieu |
• sedimentär |
Abgrenzung |
→ Sandlöss und Lösssand sind ungeschichtet oder allenfalls undeutlich geschichtet.
→ Flugsand: besteht überwiegend aus Sand.
→ Schwemmlöss: ist durch Abspülung umgelagertes, mitunter kurz fluviatil transportiertes Lössmaterial; er ist häufig geschichtet und weist einen lagenweisen Korngrößenwechsel auf. |
Anmerkung |
Sandstreifenlöss tritt meistens im unteren Teil der Löss- und Sandlöss-Profile in den Randbereichen der Lössgebiete zum Tiefland und zu breiteren Tälern auf. Er ist nur lokal entwickelt und auf geologischen Karten oft mit → Sandlöss oder → Löss zusammen dargestellt. |
Literatur |
GEHRT, E. (1994): Die äolischen Sedimente im Bereich der nördlichen Lössgrenze zwischen Leine und Oker und deren Einflüsse auf die Bodenentwicklung. – Dissertation Math.-Nat. Fachbereich Georg-August-Universität Göttingen, 218 S. |
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HAASE, G., LIEBEROTH, I. & RUSKE, R. (1970): Sedimente und Paläoböden im Lößgebiet.– Petermanns Geographische Mitteilungen, Ergänzungsheft 274: 99–212. |
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HINZE, C. (1989): Sandstreifenlöß. – In: HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. [Hrsg.] Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1:25 000 (GK 25): Geologisches Jahrbuch, A 112: 163–164. |
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VIERHUFF, H. (1967): Untersuchungen zur Stratigraphie und Genese der Sandlößvorkommen in Niedersachsen. – Mitteilungen Geologisches Institut TH Hannover, 5: 1–78. |
Bearbeitung |
Erstbearbeitung: HINZE, C. (1984) |
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Neubearbeitung: OBST, K. & KAINZ, W. (2020) |
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Abbildung 1 |
 Abb. 167-1: Schräg und horizontal geschichteter Sandstreifenlöss zwischen 11 und 17 Dezimeter unter jungweichselzeitlichem Löss mit Schwarzerde und Krotowinen über Fließerde aus Löss, Magdeburger Börde, Sachsen-Anhalt (Foto: W. Kainz) |
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Inspire Code |
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Genutzt für BoreholeML |
Ja |
Begriffs-ID |
167 |
Eltern-ID |
161 |
Hierarchie |
2 |
Änderungsdatum |
04.07.2024 |
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Link |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/d2d470f3-ede4-4b13-aa12-8d317a5df304 |
Excel |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/excel/d2d470f3-ede4-4b13-aa12-8d317a5df304 |
JSON |
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CSV |
https://www.geokartieranleitung.de/desktopmodules/gkalist/api/csv/d2d470f3-ede4-4b13-aa12-8d317a5df304 |
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Zitiervorschrift:
AG Geologie: Geologische Kartieranleitung, Sandstreifenlöss; 31.03.2025.- Online im Internet: https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese-und-Geogenese/Geogenetische-Definition/Lockergesteine/entry/d2d470f3-ede4-4b13-aa12-8d317a5df304/mid/3427, Abrufdatum 01.05.2025 um 07:34 Uhr.