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Schwemmsediment

Liste Geogenetische Definitionen für Lockergesteine

Überbegriffe Umlagerungsbildungen > Verschwemmungsablagerungen

Unterbegriffe -

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Status gültig
Kürzel sws
Erläuterung Durch Oberflächenabfluss abegschwemmtes, überwiegend (fein-)sandiges bis schluffiges Gesteins- und Bodenmaterial
Synonyme

Kategorisierung petrogenetisch
Englisch slope alluvium
Zusammensetzung / Merkmale Schwemmsedimente weisen häufig hohe (Fein-)Sand- bis Schluffgehalte auf und zeigen teilweise Feinschichtung. Bei tonigen Gesteinen und Substraten im Einzugsbereich treten auch höhere Tongehalte auf. In Abhängigkeit von den im Einzugsbereich vorliegenden Gesteinen und Substraten sowie den Reliefverhältnissen führen Schwemmsedimente unterschiedlich hohe Anteile an Kies- und Gruskomponenten, wobei stellenweise auch grobkomponentenreiche Lagen aus Schwemmschutt (> ca. 30 Vol.-% Grobkomponenten) eingeschaltet sein können.
Entstehung Durch oberflächlich abfließendes Wasser bei geringer oder fehlender Vegetationsbedeckung abgetragenes und in flacheren Unterhang- und Hangfußbereichen, Mulden und Tälern akkumuliertes Substrat. In kleinen Tälchen werden Schwemmsedimente auch als Ergebnis periodischer oder episodischer Abflussverhältnisse gebildet, wie sie beispielsweise im Umfeld von Schneeflecken unter periglazialen Verhältnissen auftreten.
Bildungsprozess verspült
Bildungsraum terrestrisch
Hang
Bildungsmilieu sedimentär
Abgrenzung Eine → Abschwemmmasse besteht aus im Zuge junger Bodenerosion abgeschwemmtem und in tieferen Bereichen akkumuliertem ± humosem Bodenmaterial.
Anmerkung Der Begriff Schwemmsediment wurde im Geologischen Jahrbuch A112 (Hinze et al. 1989) als Synonym für Abschwemmmassen geführt und nicht zur Weiterverwendung empfohlen. Im Gegensatz zu der hier durchgeführten Ansprache und Definition war der Begriff Abschwemmmassen dabei nicht streng auf Materialumlagerung durch holozäne Abspül- und Verschwemmungsprozesse im Zuge der anthropogenen Bodenerosion festgelegt.
Literatur AHNERT, F. (2015): Einführung in die Geomorphologie. – 5. Aufl.: 458 S.; Stuttgart (UTB).
HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1 : 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 243 S.
KUGLER, H., SCHWAB, M. & BILLWITZ, K. (1982): Allgemeine Geologie, Geomorphologie und Bodengeographie. – 2., überarb. Aufl.: 216 S.; Gotha (VEB Hermann Haack).
Bearbeitung KÖSEL, M., FLECK, W. (2019)

Inspire Code
Genutzt für BoreholeML Nein
Begriffs-ID 358
Eltern-ID 199
Hierarchie 3
Änderungsdatum 19.03.2021

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Zitiervorschrift:
AG Geologie: Geologische Kartieranleitung, Schwemmsediment; 04.09.2023.- Online im Internet: https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese-und-Geogenese/Geogenetische-Definition/Lockergesteine/entry/93ca66aa-9842-48a5-9ceb-a124d9765cba/mid/3427, Abrufdatum 19.05.2024 um 17:41 Uhr.
(Letzte Aktualisierung dieser Seite: Last update : 04.09.2023 10:21:46)
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