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Schuttkegel

Liste Geogenetische Definitionen für Lockergesteine

Überbegriffe Umlagerungsbildungen > Morphologische Formen der Umlagerungsbildungen > Vollformen aus Fall- und Sturzbildungen

Unterbegriffe -

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Status gültig
Kürzel SKG
Erläuterung Halbkegelförmige, z.T. sehr steile Aufschüttungskörper aus Steinen und Blöcken unterhalb von Felswänden
Synonyme

Kategorisierung geomorphologisch
Englisch debris cone
Zusammensetzung / Merkmale Schuttkegel aus Fall- und Sturzbildungen setzen sich überwiegend aus Steinen und Blöcken zusammen, die unterhalb von Felswänden und -kliffs teils sehr steile, halbkegelförmige Aufschüttungskörper bilden. Die Böschungsneigung beträgt je nach Größe der Gesteinskomponenten und ihrer Rauigkeit zwischen 25° und ca. 40°.
Entstehung Schuttkegel entstehen durch das Stürzen und Fallen von sich an Felswänden ablösenden Gesteinskomponenten und Felsblöcken. Dabei kann ein springender Zwischentransport in Steinschlagrinnen stattfinden, die sich häufig oberhalb der Schuttkegel befinden.
Bildungsprozess gravitativ
stürzend
Bildungsraum terrestrisch
Bildungsmilieu sedimentär
Abgrenzung
  • Schutthalden aus grobem Gesteinsschutt bauen sich mit deutlicher Quererstreckung unterhalb von Felswänden und Kliffs auf. Teilweise entstehen sie durch das Zusammenwachsen von Schuttkegeln unterhalb von eng benachbarten Steinschlagrinnen. 
  • Schwemmkegel am Ausgang Tiefenlinien und kleineren Hangtälern besitzen im Gegensatz zu Schuttkegeln einen meist deutlichen bis hohen Feinmaterialgehalt und zeichnen sich wesentlich geringere Böschungsneigungen aus.
Anmerkung Vor allem im alpinen Raum existieren Schuttkegel komplexerer Entstehung, die häufig größer dimensioniert sind. Neben den Steinen und Blöcken der Fall- und Sturzbildungen setzen sie sich aus Schuttmaterial zusammen, das typischen energiereichen Massenverlagerungen des Hochgebirges entstammt (Murgänge, gesteinsschutthaltige Schneelawinen etc.).
Literatur HIGHLAND, L.M. & BOBROWSKY, P. (2008): The landslide handbook – A guide to understanding landslides: Reston, Virginia. – U.S. Geological Survey Circular, 1325: 129 S.
JERZ, H. & REICHMANN, H.: Schuttkegel. – In: HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1 : 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 105.
Bearbeitung Erstbearbeitung: JERZ, H., REICHMANN, H. (1985)
Neubearbeitung: KÖSEL, M., FLECK, W. (2019)

Inspire Code
Genutzt für BoreholeML Nein
Begriffs-ID 182
Eltern-ID 371
Hierarchie 4
Änderungsdatum 16.02.2021

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Zitiervorschrift:
AG Geologie: Geologische Kartieranleitung, Schuttkegel; 04.09.2023.- Online im Internet: https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese-und-Geogenese/Geogenetische-Definition/Lockergesteine/entry/4b9f2aaa-32a0-4931-a1ad-59c0564e6f79/mid/3427, Abrufdatum 19.05.2024 um 22:34 Uhr.
(Letzte Aktualisierung dieser Seite: Last update : 04.09.2023 10:21:46)
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