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Vollformen aus Fall- und Sturzbildungen

Liste Geogenetische Definitionen für Lockergesteine

Überbegriffe Umlagerungsbildungen > Morphologische Formen der Umlagerungsbildungen

Unterbegriffe Schuttkegel
Schutthalde

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Status gültig
Kürzel MFS
Erläuterung Haldenförmige oder gewölbte halbkegelförmige, aus grobem Gesteinsschutt aufgebaute Sedimentkörper am Fuß von Felswänden
Synonyme

Kategorisierung geomorphologisch
Zusammensetzung / Merkmale Vollformen aus Fall- und Sturzbildungen werden überwiegend aus grobem, von Steinen und Böcken dominiertem Gesteinsschutt aufgebaut. Da der Transport fast ausschließlich gravitativ bestimmt ist, nimmt die Größe der Gesteinskomponenten des Aufschüttungskörpers meist nach unten hin zu. Der insgesamt gestreckte Böschungshang geht im Fußbereich häufig in einen konkaven Abschnitt über, der aus dem gröbsten Fall- und Sturzmaterial besteht.
Je nach der Größe der Gesteinsbrocken und -blöcke und ihrer Rauigkeit beträgt die Neigung von Vollformen aus Sturz- und Fallbildungen zwischen knapp 30° und bis über 40°.
Entstehung Die Vollformen aus Fall- und Sturzbildungen bilden sich am Fuß von Felswänden durch herabfallende und -stürzende Steine und Gesteinstrümmer. Je nach Mobilisierung des Gesteinsschutts an kompakten oder durch Steinschlagrinnen gegliederten Wänden werden die Gesteinskomponenten eher in haldenförmigen Akkumulationen mit deutlicher Quererstreckung oder in deutlich gewölbten halbkegelartigen Körpern angehäuft.
Bildungsprozess gravitativ
stürzend
Bildungsraum terrestrisch
Bildungsmilieu sedimentär
Abgrenzung Vollformen aus Verschwemmungsablagerungen bilden teilweise ebenfalls kegelartige Aufschüttungsköper. Im Unterschied zu den Vollformen aus Fall- und Sturzbildungen aus grobem Gesteinsschutt zeichnen sich → Schwemmkegel i. d. R. durch einen deutlichen bis hohen Feinmaterialgehalt auf und weisen wesentlich geringere Böschungsneigungen auf.
Literatur AHNERT, F. (2015): Einführung in die Geomorphologie. – 458 S.; Stuttgart (Ulmer).
HIGHLAND, L.M. & BOBROWSKY, P. (2008): The landslide handbook − A guide to understanding landslides: Reston, Virginia, U.S. Geological Survey Circular, 1325: 129 S.
JERZ, H. & REICHMANN, H.: Schuttkegel. – In: HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die Geologische Karte 1 : 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 105.
Bearbeitung Erstbearbeitung: KÖSEL, M., FLECK, W. (2019)

Inspire Code
Genutzt für BoreholeML Nein
Begriffs-ID 371
Eltern-ID 369
Hierarchie 3
Änderungsdatum 19.03.2021

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Zitiervorschrift:
AG Geologie: Geologische Kartieranleitung, Vollformen aus Fall- und Sturzbildungen; 04.09.2023.- Online im Internet: https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese-und-Geogenese/Geogenetische-Definition/Lockergesteine/entry/866f2209-b4e3-4234-bfe5-c5cfe74ab682/mid/3427, Abrufdatum 19.05.2024 um 21:07 Uhr.
(Letzte Aktualisierung dieser Seite: Last update : 04.09.2023 10:21:46)
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