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Schwemmfächer

Liste Geogenetische Definitionen für Lockergesteine

Überbegriffe Umlagerungsbildungen > Morphologische Formen der Umlagerungsbildungen > Vollformen aus Verschwemmungsablagerungen

Unterbegriffe -

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Status gültig
Kürzel sf
Erläuterung Flache Aufschüttungsformen mit kreissektoren- bis halbkreisförmigem Grundriss an der Einmündung von Seitentälern in Haupttäler oder Becken
Synonyme

Kategorisierung geomorphologisch
Englisch alluvial fan
Zusammensetzung / Merkmale Schwemmfächer stellen flache Aufschüttungsformen mit typischem kreissektoren- bis halbkreisförmigem Grundriss dar, die an der Einmündung von meist nur gering geneigten Seitentälern in übergeordnete Tiefenbereiche (z. B. Haupttäler, Beckenbereiche) geschüttet wurden.
Die Materialzusammensetzung des Aufschüttungskörpers hängt im Wesentlichen von den im Einzugsgebiet auftretenden Fest- und Lockergesteinen und meist nur untergeordnet von den während des überwiegend kurzen Transports in den Tiefenlinien erfolgten Sortierungsvorgängen ab. In den verbreitet mehrgliedrig aufgebauten Sedimentkörpern der Schwemmfächer tritt teilweise (Fein-) Schichtung auf. Es überwiegen sandige, schluffige und lehmige Sedimente. Je nach den geologischen Verhältnissen und der Reliefenergie in den Einzugsgebieten kommen untergeordnet Kies- und Gruskomponenten vor. Stellenweise können grobkomponentenreichere Lagen eingeschaltet sein, die teilweise auf extreme Abflussereignisse hindeuten. Häufig bestehen Schwemmfächer, wenn in den Einzugsgebieten ackerbauliche Nutzung stattfindet oder früher verbreitet war, im oberen Abschnitt aus ± humosen, bräunlichem bis braunem abgeschwemmtem Material der Bodenerosion (holozäne → Abschwemmmassen).
Entstehung Schwemmfächer entstehen durch die Akkumulation von Verschwemmungsablagerungen am Ausgang von kleineren Tälern infolge nachlassender Transportkraft durch Gefälleabnahme.
Bildungsprozess verspült
Bildungsraum terrestrisch
Bildungsmilieu sedimentär
Abgrenzung Schwemmkegel sind deutlich gewölbte bis halbkegelartige Akkumulationen mit kreissektorenförmigem Grundriss, die am Ausgang von meist deutlich geneigten bis steilen Tiefenlinien auftreten.
Literatur AHNERT, F. (2015): Einführung in die Geomorphologie. – 458 S.; Stuttgart (Ulmer).
STAUDE, H.: Schwemmfächer. – HINZE, C., JERZ, H., MENKE, B. & STAUDE, H. (1989): Geogenetische Definitionen quartärer Lockergesteine für die geologische Karte 1 : 25 000 (GK 25). – Geologisches Jahrbuch, A 112: 56.
Bearbeitung Erstbearbeitung: STAUDE, H. (1985)
Neubearbeitung: KÖSEL, M., FLECK, W. (2019)

Inspire Code
Genutzt für BoreholeML Nein
Begriffs-ID 202
Eltern-ID 370
Hierarchie 4
Änderungsdatum 19.03.2021

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Zitiervorschrift:
AG Geologie: Geologische Kartieranleitung, Schwemmfächer; 04.09.2023.- Online im Internet: https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese-und-Geogenese/Geogenetische-Definition/Lockergesteine/entry/7c5fe319-99f3-459e-943e-61b7505b2ee3/mid/3427, Abrufdatum 19.05.2024 um 15:36 Uhr.
(Letzte Aktualisierung dieser Seite: Last update : 04.09.2023 10:21:46)
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